Georg Toepfer
Naturgesetze, Kausalität, Mechanismen (Proseminar SS 2011), Ankündigung

In dem Seminar werden einflussreiche Aufsätze aus den wissenschaftstheoretischen Debatten der letzten Jahrzehnte vorgestellt und diskutiert. Es geht dabei u.a. um die Fragen, worin sich Naturgesetze von bloßen Regelmäßigkeiten unterscheiden, ob Naturgesetze und Kausalität reale Charakteristika der Welt sind oder bloße Oberflächenphänomene, die auf andere Aspekte der Welt zurückgeführt werden können. Diskutiert wird dabei auch der epistemische Status der Naturgesetze, z.B. ihre Einschätzung als diejenigen Elemente von Theorien, in denen das Verhältnis von Einfachheit und Informationsgehalt am ausgewogensten ist, oder die Beurteilung von Naturgesetzen als bloße Instrumente zur Beschreibung der Welt oder schließlich der Vorwurf, die fundamentalen Gesetze der Physik würden lügen, weil sie nur für idealisierte Modelle gelten. Teil des Seminars ist auch eine Auseinandersetzung mit der seit gut zehn Jahren bestehenden "Neuen Mechanistischen Philosophie", die das Konzept des "Mechanismus" für zentral in der naturwissenschaftlichen (besonders bio-medizinischen) Forschung hält, weil es nicht auf die Formulierung allgemeiner Naturgesetze zielt, sondern auf nur lokal vorliegende Prozessmuster. In der Behandlung dieser Fragen werden viele grundlegende Probleme der Theoretischen Philosophie angesprochen, z.B. die Funktion der Rede von "möglichen Welten" oder die Problematik von Dispositionseigenschaften in Erklärungen.

Zur Vorbereitung auf das Seminar empfehlen sich die Beiträge "Laws of Nature" und "The Metaphysics of Causation" in der online zugänglichen "Stanford Encyclopedia of Philosophy"; außerdem geeignet zur Einführung:
Esfeld, M. (2002). Einführung in die Naturphilosophie, Kap. VII.


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